Beim Treffen am 28.01.2019 gibt Ludwig Striet einen Überblick über die Entwicklung und aktuellen Möglichkeiten von KI, insbesondere im Bereich der Überwachung – hier exemplarisch beim Thema Social Profiling in China.
Früher wurde versucht, die Realität in Logiken zu pressen, festgelegten Regeln zu folgen. Durch Machine Learning ist KI heute im signifikanten Maß flexibler und effizienter. Grundvoraussetzung hierfür sind Trainingsdaten (gelabelte Daten). Diese sind daher extrem wertvoll.
In der anschließenden Diskussion wurde u.a. folgendes besprochen:
- Digitale Grundwerte/eine digitale Ethik sind notwendig – aber es besteht wenig Interesse und
Verständnis („Ich habe ja nichts zu verbergen“). Die Sensibilisierung der Menschen für diese Themen muss verbessert stattfinden. - Es gibt keine ernsthafte, breite Debatte zu Digitalisierung und Grundrechten.
- Daneben gibt es viele unqualifizierte Debatten, der Bürger ist zu stark Konsument anstatt an der
Gesellschaft zu partizipieren. - Plattformen sind im wesentlichen rein kommerziell, gemeinschaftsstiftende Netzwerke bestehen nur im kleinen Rahmen.
- Vermutlich ist ein enormes Mobilisierungspotential vorhanden — aber warum mobilisiert sich
die digitale Gesellschaft nicht? - „Wir haben uns trainiert zu verdrängen, was die Technik kann.“ Beispiele sind z. B. Smartphones
(Mikrofon und Kamera integriert, permanente Aufzeichnung von Geo-/Bewegungsdaten) und Sprachassistenten (Mikro permanent eingeschaltet, enormes Potential zur Datengewinnung für die Betreiber — Kunden- oder Aktivitätprofile etc.) - Was für Argumente gibt es gegen die emotional geführte Begründung von Überwachungssystemen im öffentlichen Raum?
- Das Vorhandensein von Daten und technischen Lösungen weckt immer weitere und
weitergehende Begehrlichkeiten. - Es werden gerne Beispiele aus emotional aufgeladenen Kriminalfällen als Pro-Argument angeführt
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